Neuigkeiten & Veranstaltungen

Workshop (Dresden): Diskriminierung erkennen und handeln (Antidiskriminierungsbüro Sachsen)

WANN? // Mittwoch, 1. Juni 2022 // 9:30 – 16:00 Uhr
Diskriminierung findet alltäglich statt – in der Bäckerei, in der Arztpraxis, auf der Arbeit, bei der Behörde, in der Schule -und obwohl es eine alltägliche Erfahrung von Betroffenen ist, gibt es beim Umgang mit Diskriminierung Unsicherheiten, dabei stehen verschiedene Fragen im Raum, wo beginnt Diskriminierung, was ist Diskriminierung und was kann in konkreten Diskriminierungsfällen getan werden?
Im ersten Teil der Fortbildung beleuchten wir das Themenfeld Diskriminierung aus einer Rechts-, Gesellschafts- und Betroffenenperspektive - dabei wird es u.a. auch um die Reflexion der eigenen Position, Rolle und Verantwortung gehen. Im zweiten Teil wird der Schwerpunkt bei den Handlungsoptionen liegen – welche außergerichtlichen und rechtlichen Interventionsmöglichkeiten gibt es.
1. DISKRIMINIERUNG ERKENNEN...
Was ist Diskriminierung? - Formen, Ebenen, Erscheinungsweisen
“Das gibt es bei uns nicht!” - Wer ist betroffen von Diskriminierung?
Was hat das mit mir zu tun? - Selbstreflexion zur eigenen Rolle
Wie äußert sich Diskriminierung in meinem Arbeitsfeld?
Vorstellung Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG)
2. …UND HANDELN
3. VERTIEFUNGSANGEBOTE ZU EINZELNEN MERKMALSSCHWERPUNKTEN SOWIE HANDLUNGSANSÄTZE (...)

MEHR


Neue Sächsische Demokratietrainer*innen

Das Projekt Neue Sächsische Demokratietrainer:innen hat das Ziel, Haupt- und Ehrenamtliche der Mitgliedsorganisationen des DSM zu Demokratietrainer:innen auszubilden.
Nun steht die zweite Ausbildungsrunde bevor, die im September diesen Jahres beginnen wird. Die Teilnehmer:innen werden an sieben theoretischen Ausbildungsmodulen und vier Praxisphasen teilnehmen. Inhaltliche Schwerpunkte legen wir auch dieses Mal wieder auf essenzielle Themen wie die politischen Bildungsarbeit, Konfliktmanagement, Einblicke in Beratungsangebote, Intersektionalität und Argumentationstraining gegen Hassrede und Rechtsextremismus. Des Weiteren werden die Teilnehmenden auch praktische Einblicke in die allgemeine Projektarbeit, Projektmanagement, Seminarleitung und Fördermittelakquise bekommen.
Nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung werden die Demokratietrainer:innen in die bereits existierende Verbandstruktur der Sächsischen Demokratietrainer:innen eingegliedert und bekommen fortan Anfragen der Mitgliedsvereine des DSM weitergeleitet. Wir suchen für die zweite Ausbildungsrunde Menschen aus der (post-) migrantischen Community in Sachsen, die haupt- oder ehrenamtlichen in migrantisch organisierten Vereinen / Institutionen oder Organisationen tätig sind und sich vorstellen können, mit in die Verbandstruktur der Neuen Sächsischen Demokratietrainer:innen einzutauchen. (...)

MEHR


Schulen im Aufbruch – diskriminierungskritische Schulen unterstützen und begleiten

Diskriminierung ist ein zentrales Hindernis für ein gleichberechtigtes und respektvolles Zusammenleben in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen.

Im Kontext Schule gehören Diskriminierungen zu den Alltagserfahrungen von Schüler*innen und deren Eltern –

wie kann mit Diskriminierungen auf individueller und struktureller Ebene umgegangen werden?
Welche Handlungsmöglichkeiten haben Schüler*innen, Eltern, Lehrer*innen und Schulsozialarbeiter*innen?
Wie können wirkungsvolle Unterstützungs-strukturen aussehen?

Der Fachtag vereint verschiedene Perspektiven und ermöglicht ein Sprechen sowie einen Austausch über Diskriminierung, in seinen verschiedenen Erscheinungsformen. Darüber hinaus wird Wissen zur Verfügung gestellt, das es ermöglicht, Handlungsstrategien zu entwickeln.
Der Fachtag setzt ein Zeichen gegen Ausgrenzung und ermutigt Alltagsdiskriminierung zu benennen, sichtbar und besprechbar zu machen.
Er richtet sich an Menschen, die sich im Kontext Schule verorten.(...)

MEHR


Studie zu “Institutionen & Rassismus”

Am 9. Mai fand in Leipzig die Auftaktveranstaltung der Studie "Rassismus als Gefährdung des gesellschaftlichen Zusammenhalts im Kontext ausgewählter gesellschaftlich-institutioneller Bereiche" statt.

"Das Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) untersucht im Auftrag des Bundesinnenministeriums (BMI) mit einer breit angelegten Studie ab dem 1. Oktober 2021 Rassismus in staatlichen Institutionen. Die Wissenschaftler:innen analysieren bis 2024 in 23 Einzelprojekten an acht FGZ-Standorten in Deutschland Rassismus in Behörden auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene und sein Gefährdungspotenzial für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Gemeinsam wollen die Forschenden des FGZ klären, inwieweit Rassismus in staatlichen Institutionen auftritt, Organisationen spaltet und den Zusammenhalt in der Gesellschaft gefährdet. „Der Umfang und die Art und Weise wie es zu Diskriminierungen in Institutionen kommt, hängt sehr stark davon ab, wie eigentlich in einer Gesellschaft Konsens gebildet wird und welche Schwerpunkte eine Gesellschaft bei der Konstituierung des Zusammenhalts setzt“, sagt Studienleiter Matthias Middell. (...)"

MEHR


Dokumentarfilm “Heimat sucht Seele” mit anschließender Podiumsdiskussion

Anlässlich des internationalen Tages der Familie am 15.Mai zeigen wir, das Bündnis gegen Rassismus in Kooperation mit dem Ökumenischen Informationszentrum und dem Caritasverband für Dresden, den Dokumentarfilm "Heimat sucht Seele" von Hille Norden mit anschließender Podiumsdiskussion:

Wann? Donnerstag, 19.Mai 2022, 18Uhr
Wo? Programmkino Ost, Schandauer Straße 73, 01277 Dresden

Ein Mann, Saher, flieht 2015 über Nacht aus seiner Heimat Syrien. Saher muss seine Frau und seine zwei Söhne in Syrien zurücklassen, ist aber in dem festen Glauben, dass diese schnell nachkommen können. Aber dann wird der Familiennachzug ausgesetzt und eine lange Zeit des Wartens beginnt. Saher, von Beruf Anwalt, lernt Deutsch, findet Arbeit, findet Freunde. Er kommt an in seiner neuen Heimat, schlägt erste Wurzeln.
Erst nach vier Jahren dürfen Sahers Frau und die zwei Söhne endlich ebenfalls das Land in Richtung Deutschland verlassen und die Familie ist vereint. (...)

MEHR


Nach Vorfall in Dresden: Diskriminierung vor und nach der Flucht – Schutz für Rom*nja aus der Ukraine

"Geschätzte 400.000 Rom*nja lebten vor der Eskalation des Ukraine-Krieges im Land. Die Mehrheit ist vor den Angriffen des russischen Militärs geflohen, doch im Gegensatz zu anderen Geflüchteten werden sie während der Flucht diskriminiert. Auch wenn sie in Sachsen ankommen, setzt sich diese fort, wie ein Vorfall vom 08. April in Dresden zeigt.

Zwei Wochen nach dem internationalen „Roma Day“, der europaweit an systematischen Antiziganismus erinnert und ein Zeichen der Solidarität mit der Minderheit setzt, muss erneut auf Problemlagen Geflüchteter Rom*nja aus der Ukraine hingewiesen werden.

Stattdessen erleben diese rassistischen Umgang und dürfen Grenzübergänge erst nach längerer Wartezeit oder gar nicht passieren. Wenn es dann Menschen nach Sachsen schaffen, droht erneut Diskriminierung. So berichtet eine Gruppe alleinerziehender Frauen und deren Kinder, dass Freitag, den 08. April, am Aussteigen aus dem Zug am Dresdner Hauptbahnhof gehindert wurden sei – durch die Polizei. (...)"

Pressemitteilung des Sächsischen Flüchtlingsrats

MEHR


Antiziganismus, oder auch Antiromaismus – das ist Rassismus gegenüber Rom*nja und Sint*izze.

"Seit vielen Jahrhunderten werden Angehörige der Rom*nja und Sinti*zze (und andere Gruppen) diskriminiert, ausgegrenzt, verfolgt. Seinen traurigen Höhepunkt erreichte die Verfolgung mit dem nationalsozialistischen Völkermord, den wir Porajmos nennen. Doch auch heute ist Antiromaismus (Antiziganismus) in Deutschland wie auch in ganz Europa verbreitet. Menschen erfahren Nachteile und Diskriminierung durch Behörden, im Schulsystem, in der Behandlung durch die Polizei. Der Völkermord an Rom*nja und Sinti*zze wird geleugnet oder gar gutgeheißen. Nach Deutschland geflüchtete Rom*nja und Sinti*zze werden der „Armutsmigration“ bezichtigt und ihre Fluchtgründe nicht ernst genommen, obwohl sie in ganz Europa rassistisch verfolgt werden. Auch in Sachsen sind Menschen davon betroffen. Die Melde- und Informationsstelle sammelt Angaben darüber, wie und in welchem Umfang Antiromaismus in Sachsen verübt wird, und veröffentlicht diese regelmäßig in Form eines Berichts. Als Teil einer bundesweiten Arbeitsgemeinschaft dokumentieren wir antiromaistische Fälle in Sachsen, bieten Betroffenen eine Erst- und Verweisberatung an und informieren die Öffentlichkeit. Damit schaffen wir die Grundlagen für die Bekämpfung von Antiromaismus und bieten Behörden und Zivilgesellschaft Ansatzpunkte zur Prävention."

MEHR


Publikation: Diskriminierungsrisiken und Diskriminierungsschutz im Gesundheitswesen (ADS)

In einer Studie vom Juli 2021 stellt die Antidiskriminierungsstelle des Bundes Wissensstand und Forschungsbedarfe zum Thema Diskriminierung im Gesundheitswesen vor.

Aus dem Ankündigungstext: 
"Obwohl der diskriminierungsfreie Zugang zur Gesundheitsversorgung ein Menschenrecht ist, kommt es auch im Gesundheitswesen zu Benachteiligungen. Aber wie zeigt sich Diskriminierung im Gesundheitswesen? Wer ist davon betroffen? Und welche Ausschlussmechanismen treten in welchen Versorgungssituationen auf? Diesen Fragen gehen Susanne Bartig, Dorina Kalkum, Ha Mi Le, Aleksandra Lewicki in ihrer von der  Antidiskriminierungsstelle des Bundes beauftragten Studie „Diskriminierungsrisiken und Diskriminierungsschutz im Gesundheitswesen – Wissensstand und Forschungsbedarf für die Antidiskriminierungsforschung“ nach, in der sie den sozialwissenschaftlichen Forschungsstand über die im Gesundheitssektor belegten Diskriminierungserfahrungen und -risiken aufarbeiten."

MEHR


Bericht des ADB Sachsen: “Aus unserer Arbeit: Rassistische Diskriminierung am Arbeitsplatz? – Keine Hilfe durch den Vorgesetzten!”

Nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) ist rassistische Diskriminierung am Arbeitsplatz verboten (§ 7 AGG). Arbeitgeber*innen sind verpflichtet, Beschäftigte vor Diskriminierungen zu schützen. Diese Pflichten reichen von präventiven Vorkehrungen über Sofortmaßnahmen bis hin zu allgemeinen organisatorischen Pflichten. Wenn sie diesen Pflichten nicht nachkommen, können betroffene Beschäftigte gegen die arbeitgebende Seite Schadensersatz- und Entschädigungsansprüche geltend machen.

Im vorliegendem Fall wäre demnach der Vorgesetzte, der gleichzeitig der Arbeitgeber ist, nach dem AGG verpflichtet gewesen, seinen Mitarbeiter vor den Belästigungen seiner Kollegen effektiv zu schützen, indem er entsprechende Maßnahmen gegen diese Kollegen ergreift. Dieser Pflicht kam er nicht nach.

In unserem Beispiel war die Situation bereits sehr eskaliert, als der Betroffene bei uns Unterstützung nachgefragt hat. Unsere Erfahrung zeigt: Je eher sich Betroffene an uns wenden, desto höher sind die Chancen durch eine Intervention eine gute Lösung zu finden, sodass z.B. Betroffene weiter an ihrem Arbeitsplatz arbeiten können, ohne weiterhin Diskriminierungen ausgesetzt zu sein.

MEHR


Gesetzentwurf zur Änderung des AGG: Ein erster, notwendiger Schritt für eine effektive Antidiskriminierungspolitik in dieser Legislaturperiode (Pressemitteilung des advd)

Vergangene Woche hat der Bundestag erstmals über einen Gesetzentwurf zur Änderung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) beraten. Durch die Änderung soll das Mandat der Leitung geschärft und insbesondere eine rechtssichere Besetzung der seit 2018 unbesetzten Leitung der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) sichergestellt werden. Der Antidiskriminierungsverband Deutschland (advd) begrüßt diese Entwicklungen und hofft auf eine zügige Verabschiedung.

Auf die Notwendigkeit dieser Änderung haben der Antidiskriminierungsverband Deutschland und weitere Akteur:innen aus dem Antidiskriminierungsbereich immer wieder hingewiesen, unter anderem im Rahmen des Kabinettsauschusses gegen Rechtsextremismus und Rassismus. Der Gesetzentwurf, der die entsprechenden Empfehlungen seitens der Wissenschaft und der Verbände sowie von europäischen und internationalen Gremien aufgreift, kommt damit einer langjährigen Forderung nach.

MEHR


Gedenken an Jorge Gomondai am 6.April in Dresden

„Dann war nichts mehr so, wie es mal war.“    (Emiliano Chaimite, Dresden 2020)

Am 6. April 1991 stirbt Jorge Gomondai in Dresden.

Am 31. März 1991, wurde Jorge Gomondai in einer Straßenbahn rassistisch beleidigt, geschlagen, bedroht und dann aus der fahrenden Bahn gestoßen. Er erleidet bei diesem Sturz schwerste Verletzungen, an denen er sechs Tage später in Dresden verstirbt.

Jorge Gomondai ist das erste Todesopfer rassistischer Gewalt in Sachsen nach der Wiedervereinigung. Sein Tod hat das Leben vieler Menschen in Dresden nachhaltig verändert.
Daher wollen wir, auch 31 Jahre später gemeinsam #Erinnern.Gedenken.Mahnen.

Ort: Alauenpark, Dresden-Neustadt
Zeit: 6. April 2022. 16:00-18:00 Uhr

MEHR


Recht auf Schutz und sichere Unterbringung für alle Flüchtenden aus der Ukraine – Fehler aus 2015 verhindern

23. März 2022 / Pressemitteilung des Sächsischen Flüchtlingsrats

Kein Vergessen von Minderheiten – Drittstaatler*innen und Menschen ohne Papiere schützen

Gastarbeiter und Studierende aus Drittstaaten sind durch die EU-Richtlinie im Moment nicht geschützt. Jetzt fragen viele aus der Ukraine vertriebene Studierende nach ihrer Perspektive in unseren Beratungsstellen. Eine Rückreise ins Herkunftsland wäre für die meisten fatal, da sie dort selten die Chance haben ihr Studium zu beenden.

Minderheiten werden laut Berichten auf der Flucht diskriminiert, danach in ein aussichtsloses Asylverfahren gedrängt und leben dann ohne Perspektive in Gefahr einer Abschiebung. Weiter ist die Situation für flüchtende Roma momentan sehr prekär, von denen circa 400.000 zuletzt in der Ukraine lebten. Besonders gefährlich ist der Alltag für ca. 30.000 Angehörige der Minderheit, die ohne Papiere fliehen. Betroffene berichten von schwerer Diskriminierung während der Flucht.

MEHR